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Die Kohlebergehalde Lydia ist bei Spaziergängern sehr beliebt. Sie liegt am Nordwestrand von Dudweiler, gegenüber von Camphausen. Sie bietet weite Ausblicke auf Dudweiler, den Saarkohlenwald und Fischbach.
Am 24. 8. 2013 fand ich dort mehrere Exemplare des Hirschsprungs, Corrigiola litoralis. Er ist ein Pioniergewächs, meist auf Sand, wo er schnell von der Sukzession verdrängt wird. Im Saarland gibt es ältere Angaben aus dem Nied- und dem Saartal, von Standorten, die nach F.-J. Weicherding alle erloschen sind. Lydia ist also der einzige aktuelle Fundort. Im grenznahen Lothringen sind ebenfalls aktuelle Vorkommen der Sippe auf Bergbaubrachen bekannt.
Die Vermutung, dass es dort noch mehr Pflanzen des Hirschsprungs geben könnte, bewahrheitete sich bei einer gemeinsamen Begehung am 22. 9. 13. F.-J. Weicherding und ich fanden auf der Oberfläche noch viele weitere Gruppen, die jeweils wenige bis über hundert Exemplare umfassten. Insgesamt schätzen wir den Bestand auf mehrere tausend Pflanzen. Sie scheinen ungefährdet, auch weil sie wie ihre häufigsten Begleiter, Exemplare des Vogelknöterichs (Polygonum aviculare), ziemlich trittfest sind. Die Gruppen stehen in der Regel am Fuß von kleinen Böschungen, wo sich im Frühjahr vermutlich das Regenwasser gestaut hatte. An den Ufern der zwei aktuellen Teiche fand sich kein Hirschsprung. Er macht also im Sommer seinem Namen „litoralis“ (Ufer-) keine Ehre. Er blüht weiß (s. Foto) und zwar von Juli bis September.