Die DELATTINIA - Naturforschende Gesellschaft des Saarlandes - ist eine Vereinigung von ehrenamtlich tätigen Naturforschern, die sich mit der Erfassung der Flora und Fauna des Saarlandes und seiner Grenzregionen beschäftigt. Der Verein besitzt entomologische und botanische Belegsammlungen, die in die landeseigenen naturhistorischen Sammlungen am Zentrum für Biodokumentation des Saarlandes integriert sind. Einer wissenschaftlichen Aufarbeitung des Sammlungsmaterials und dessen Ergänzung durch Erwerb weiterer regionaler Sammlungen ist der Verein satzungsgemäß verpflichtet.
Regelmäßig werden wissenschaftliche Publikationen zur naturkundlichen Erforschung der Region in den Abhandlungen der Delattinia publiziert. Ältere Bände diese Reihe und der Vorgängerreihen können auch online eingesehen werden.
Fachvorträge aber auch naturkundliche Reiseberichte gibt es in den regelmäßigen Monatstreffen, Termine dazu liegen im Allgemeinen am ersten Donnerstag eines Monats. Darüberhinaus bietet die DELATTINIA in unregelmäßigen Abständen Exkursionen zu unterschiedlichen Themen und Zielen an. Die Jahreshauptversammlung im November bietet neben Vorträgen die Möglichkeit des Erfahrungsaustausches der Mitglieder.
Waldameisen – faszinierende und bedrohte Helfer des Waldes
Ort:
Landsweiler-Reden, Seminarraum des ehemaligen Zechengebäudes der Grube Reden
Datum:
Donnerstag, 13. April 2023
Uhrzeit :
19:00
Beschreibung:
Wir alle kennen Ameisen, sei es aus dem Wald, auf der Wiese, im Garten oder auch im Haus. Aber die wenigsten Menschen kennen die Aufgaben der Tiere und das Zusammenspiel in der Natur.
Wussten Sie, dass in Deutschland 118 verschiedene Ameisenarten vorkommen, aber nur 13 heimische Waldameisenarten auffällige Hügel bauen? Dass eine Waldameisenkönigin bis zu 25 Jahre leben kann, die Arbeiterin dagegen nur ca. 6 Jahre? Dass es Ameisen seit über 100 Millionen Jahren gibt und somit wesentlich länger als unsere eigene Spezies, den Menschen? Und dass unsere einheimischen Waldameisen seit über 200 Jahren unter Naturschutz stehen?
Erfahren Sie mehr über die faszinierende Welt der Waldameisen. Über den Ablauf des Ameisenjahres, über Ameisenfriedhöfe, Sklaverei und Krieg, Ameisenberufe im Innen- und im Außendienst. Über gerne und nicht gerne gesehene Mitbewohner im Ameisenhügel, warum sich die Landschaft ohne Ameisen verändert und warum manche Neugründung einer Kolonie auch als Stoff für einen Krimi taugen würde.
Sandra Kraus, erste Vorsitzende des Landesverband Saarland der Deutschen Ameisenschutzwarte, beschäftigt sich seit über 10 Jahren mit dem Schwerpunkt Waldameisen, ist Mitglied der DELATTINIA und Teil des FörTax-Team der Saarländischen Akademie für Artenkenntnis.
Kahlrückige Waldameise (Formica polyctena).- Foto: G. Kopp
Rote Listen fassen in regelmäßigen Abständen das gesamte Wissen über die gefährdete Natur in komprimierter, lesbarer und verständlicher Form zusammen. Die soeben erschienene, aktuelle Ausgabe für das Saarland listet auf fast 1000 Seiten mehr als 11.000 Tier-, Pflanzen-, und Pilzarten aus 30 Organismengruppen auf. An der Erstellung waren nahezu 100 Artengruppenspezialisten und - spezialistinnen beteiligt.
Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz und DELATTINIA (Hrsg.) (2022): Rote Liste gefährdeter Pflanzen, Pilze und Tiere des Saarlandes, Atlantik-Reihe, Band 6.1 (Flora) und 6.2 (Fauna)
Band 6.1, 462 Seiten: Einleitung und Methodik; Gefäßpflanzen; Moose; Armleuchteralgen; Flechten; Pilze; Pflanzengesellschaften.
Band 6.2, 482 Seiten: Fledermäuse; Brutvögel; Reptilien; Amphibien; Fische und Rundmäuler; Felsenspringer; Eintagsfliegen; Libellen; Steinfliegen; Waldschaben; Heuschrecken und Fangschrecken; Wanzen; Netzflüglerartige, Kamelhalsfliegen, Schlammfliegen und Hafte; Laufkäfer; Köcherfliegen; Tagfalter und Widderchen; Nachtfalter; Skorpionsfliegen; Ameisen; Wildbienen; Grundwasserkrebse; Webspinnen; Weberknechte; Egel; Schnecken und Muscheln.
Nach einem vom Bundesamt für Naturschutz erarbeiteten Konzept werden 31 Tiergruppen oder 11997 Taxa gelistet. Etwa ein Drittel der Tier-, Pflanzen- und Pilzarten des Saarlandes sind in ihrem Bestand gefährdet oder bereits ausgestorben.
Ab sofort über das Ministerium für Umwelt oder die DELATTINIA erhältlich, 60 € für beide Bände, 35 € für den Einzelband.
Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) übergab am 01.09.2020 im Museum Koenig in Bonn offiziell den Bewilligungsbescheid für das Projekt „FörTax - Förderung von taxonomischem Wissen als Grundlage für den Naturschutz“
Die Saarländische Akademie für Artenkenntnis steht in den Startlöchern und wartet auf das ersehnte Ende der Beschränkungen durch die Pandemielage.
In den letzten Monaten galt unser Fleiß der Beschaffung und dem Aufbau der nötigen Infrastrukturen sowohl für unser Büro, als auch für unseren Kursraum. Alle erforderlichen Materialen und die Ausstattung zur Durchführung der Kurse stehen bereit und wurden im Rahmen eines internen Mooskurses bereits getestet. Der nächste Arbeitsschritt sieht die Einbindung der Dozenten und Dozentinnen und die (wage) Planung der Kurstermine vor.
Vor dem Hintergrund der derzeitigen Coronaproblematik, hat sich der Vorstand der DELATTINIA entschlossen, die Vortragsveranstaltungen im Jahr 2020 und den Tag der Artenvielfalt auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Über die neuen Termine wird rechtzeitig informiert.
Seit Oktober 2017 ist das Faunistisch-Floristische Informationsportal des Saarlandes und der Saar-Mosel-Region für die Allgemeinheit freigeschaltet. FFIpS ist ein Online-Kartierportal der DELATTINIA das sich gleichermaßen an Vereinsmitglieder der DELATTINIA als auch an andere an der Erfassung der biologischen Vielfalt der Region interessierte Personen richtet.
Sie können auf FFIpS eigene Beobachtungen zu Vorkommen von Tieren und Pflanzen im Saarland und in der Saar-Mosel-Region aber auch darüber hinaus eingeben und auch eine Vielzahl von Informationen über Verbreitung und Vorkommen von Arten recherchieren.
FFIpS wird laufend erweitert. Zur Zeit sind die Artengruppen der Höhere Pflanzen, Moose, Heuschecken, Amphibien- und Reptilien, Tagfalter und Widderchen sowie Libellen integriert, ist vorgesehen im Laufe der Zeit Erfassungs-und Auswerteformulare für weitere Artengruppen zur Verfügung zu stellen.
Das Moorglöckchen (Wahlenbergia hederacea), auch Efeublättriges Moorglöckchen oder Moosglöckchen genannt, ist die Charakterpflanze des westlichen Teils des Hunsrücks. Im Rahmen der Floristischen Kartierung des Saarlandes auf Initiative von Prof. Dr. Rüdiger Mues, dem langjährigen Vorsitzenden der Delattinia, und des Nasswiesen-Projektes des NABU Saarland sollen die heute noch vorhandenen Vorkommen der Art im diesen Teilareal neu inventarisiert werden. Erste Ergebnisse werden hier präsentiert.