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Am 30. Juli 2012 konnte ich einen Bestand von etwa 60 Pflanzen der Dornigen Hauhechel (Ononis spinosa) im FFH-Gebiet Gebberg (6808/115) nachweisen.
Standort ist ein wechseltrockener Kalk-Halbtrockenrasen (Foto 1). Es handelt sich um den ersten sicheren Nachweis in einem naturnahen Habitat im Saarland (Am Dillinger See wächst die Pflanze synanthrop auf Aufschüttungen).
Die Dornige Hauhechel wird sehr oft mit der häufigen Kriechenden Hauhechel (Ononis repens) verwechselt; das passiert auch heute noch, z. B. bei der Biotopkartierung. Die Karte im Minutenfeldatlas von Sauer (1993) ist zu verwerfen; alle damals aktiven Botaniker – mich eingeschlossen – haben zu diesem verworren Bild beigetragen. Klar geworden ist mir die Art dann in Thüringen, wo sie in den Kalkgebieten recht häufig ist. Es kann nicht schaden, hier einige Hinweise zur sicheren Ansprache zu geben:
Ononis spinosa wächst aufrecht, ist meist vom Grunde an verzweigt (Foto 2), stets bedornt, mit mäßigem Drüsenbesatz an Blättern und Blüten. Die Blüten sind dunkelrosa (Foto 3). Die Blättchen sind schmal, meist etwas gekielt oder gefaltet, in ausgebreitetem Zustand bildet der vorderste Blattzahn eindeutig die Spitze (Foto 4, vgl. den roten Balken). Das Merkmal wird durch die Kielung des Blattes verstärkt, sodass der erste optische Eindruck schon ausreicht, wenn man die Art kennt.
Ononis repens wächst aufsteigend, oft spärlich verzweigt, Dornen sind vorhanden oder nicht, der Drüsenbesatz an Blättern und Blüten ist stark. Die Blüten sind hellrosa (Foto 6). Die Blättchen sind breit, meist flach, in ausgebreiteten Zustand stehen die vordersten drei Blattzähne meist auf einer Linie (Foto 5; vgl. die roten Balken).
Literatur:
Sauer, E. (1993): Die Gefäßpflanzen des Saarlandes mit Verbreitungskarten. – Aus Natur und Landschaft im Saarland, Sonderband 5, Saarbrücken.