Massenbestand von Ranunculus sardous an der Ziegelei/Nalbach

Datum: 

03.06.2004

Der Sardische Hahnenfuß (Ranunculus sardous) besitzt aktuell im Saarland nur ein größeres Vorkommen auf der Primsterrasse zwischen dem Litermont-Rücken und der Ortschaft Nalbach. Dort fristet er ein eher tristes Dasein als Ackerunkraut entlang der Ackerränder von intensiv genutzten Ackerschlägen. Nur wo durch übermäßige Staunässe, und die ist auf den Lehmen dort durchaus nicht selten, die Frucht nicht keimt, bildet er sofort kleine, etwas flächige Bestände aus. Dies zeigt bereits deutlich den Pioniercharakter dieser Pflanzenart.
Welches Potenzial jedoch tatsächlich in ihm steckt, zeigt uns Ranunculus sardous in diesem Jahr auf einer extrem intensiv genutzten Pferdeweide im Gebiet. Da die Pferde auch im Winterhalbjahr auf der Fläche standen, war dort die Grasnarbe total zertrampelt, staunass und im Frühjahr kein Grashalm mehr zu finden. Offenbar jedoch beste Voraussetzungen für unsere Pionierart sich dort anzusiedeln. Hinzu kam noch im weiteren Verlauf des Jahres die Tatsache, dass Pferde die für sie giftigen Hahnenfußgewächse verschmähen und dem Hahnenfuß damit einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz anderer Wiesenpflanzen verschaffen.

Das Ergebnis: Ein riesiger Dominanzbestand des Sardischen Hahnenfußes in diesem Jahr .

Dies gibt einerseits Hoffnung für die weitere Persistenz der Art im Gebiet, zeigt aber zugleich auch mit welch großer Wirksamkeit die "normalen" Bewirtschaftungsformen im Ackerbau (dichter Fruchtstand, Herbizide) heute auch die Bestände unempfindlicher Pflanzenarten auf minimalste Populationsgrößen zu reduzieren vermögen.

Autor(en): 

A. Staudt, B. Dennemärker

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