Lunaria rediviva – die Mondviole in der Guldenschlucht bei Einöd

Datum: 

21.06.2005
Die Guldenschlucht bei Einöd bildet die Gemarkungsgrenze der Städte Homburg und Zweibrücken und damit auch die Landesgrenze zwischen dem Saarland und Rheinland-Pfalz.
Die wildromantische Schlucht, tief eingeschnitten in den Buntsandstein, geprägt von geologischen und botanischen Besonderheiten, bietet Besuchern auf dem Weg durch die Schlucht ein beeindruckendes Naturerlebnis. Quellen nahe des Buchenhofes und Hangschichtwasser sorgen für einen ständigen Wasserfluss in der Schlucht.
Auf seinem von beeindruckenden Felsformationen eingerahmten Weg über wilde Kaskaden und meterhohen Wasserfällen mündet der Quellbach nach einer Fließstrecke von rund 460 Metern im Tal in den 80 m tiefer gelegenen Hainbach. Die hohe Luftfeuchtigkeit in der Schlucht ließ eine hervorragend ausgestattete Schluchtwaldvegetation mit Buchen und Bergahorn, flächendeckendem Milzkraut, Moosen und Farnen entstehen.
Bekannt ist das Vorkommen des Feuersalamanders und der (allerdings nur als Gametophyt vorkommenden) FFH-Art Prächtiger Dünnfarn, Trichomanes speciosum (Schneider mdl.).

Im Rahmen vorbereitender Arbeiten über eine Dokumentation des Naturerbes der Kreisstadt Homburg konnte nun in der Guldenschlucht eine weitere floristische Besonderheit festgestellt werden. Es handelt sich um die Mondviole Lunaria rediviva.

Nachdem Peter Wolff bereits 2002 auf der Pfälzer Seite eine kleinen Bestand der Mondviole beobachten konnte, ist in diesem Jahr im Homburger Teil der Schlucht ein großer Bestand des Wilden Silberblattes, wie diese typische Schluchtwaldart auch genannt wird, gefunden worden.

Gegenwärtig blüht die Pflanze und ist mit ihren großen Blättern recht auffällig und aspektbildend. Der Bestand nimmt große Teile der Schlucht ein.

 

Nach Angaben von Thomas Schneider sind die nächsten Vorkommen der Mondviole aus den Vogesen, der Eifel, von Rettel in Lothringen, der Pfalz bei Landstuhl und dem Trierer Raum bekannt.

Autor(en): 

D. Dorda

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