Die Tapezierspinnen am Kreuzberg bei Bliesmengen-Bolchen gehören zur Art Atypus piceus!

Datum: 

24.04.2004

Ort: 

Bliesmengen-Bolchen
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Am 11. Mai 2003 entdeckte B. Dennemärker auf den Trockenhängen des Kreuzbergs einen Atypus-Schlauch den wir damals nicht mehr, wie bisher im Saarland gehandhabt, der Art Atypus piceus zuordnen wollten, da neuerdings aus Lothringen auch die Art Atypus affinis gemeldet wird (siehe News vom 11. Mai 2003).
Heute gelang es uns erneut einige Schläuche am Kreuzberg zu finden. Ein Weibchen wurde ausgegraben und konnte eindeutig (anhand des hellen, pigmentfreien Ringes am dritten Spinnwarzenglied, vgl. Foto) der Art A. piceus zugeordnet werden. Damit ist Atypus piceus nun auch in den südöstlichen Muschelkalkgebieten des Saarlandes nachgewiesen.
(A. Staudt & B. Dennemärker)

Im Verlauf der Jahres 2003 habe ich zahlreiche Atypus-Kolonien im Saarland untersucht und Tiere zur Bestimmung ausgegraben. Dabei zeigte sich, dass die Kolonien in den Sandgebieten um St. Ingbert (von Ulf Heseler bei seinen Moosexkursionen entdeckt) alle zur Art Atypus affinis gehören und die Vorkommen in den südwestlichen Muschelkalkgebieten des Saarlandes zur Art Atypus piceus. Einzige Ausnahme ist bis jetzt der Hammelsberg bei Perl. Alle dort ausgegrabenen Weibchen gehören, wie bereits die Franzosen festgestellt hatten, zu Atypus affinis.

Dessweiteren gibt es offenbar auch an felsigen Taunusquarzithängen Kolonien: Alle im Felsental der Saar zwischen Mettlach und Serrig gefundenen Atypus-Vorkommen gehören zu Atypus affinis. Ein Einzeltier, von A. Werno bei Otzenhausen gesammelt, gehört allerdings zu Atypus piceus. Auch eine Kolonie auf sauren Vulkaniten zwischen Seelbach und Gronig/Oberthal gehört zu A. piceus.
(A. Staudt)

Autor(en): 

A. Staudt, B. Dennemärker

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