Wiederfund des Sprossenden Bärlapps (Lycopodium annotinum) im Moosbruch bei Scheiden

Datum: 

09.08.2017

Ort: 

Moosbruch bei Scheiden
Bestand des Sprossenden Bärlapps (Lycopodium annotinum) im Moosbruch. Foto: Th. Schneider, 09.08.2017
Bestand des Sprossenden Bärlapps (Lycopodium annotinum). Moosbruch bei Scheiden. Foto: Th. Schneider, 09.08.2017
Dichter Fichtenjungwuchs im Moosbruch bei Scheiden
Dichter Fichtenjungwuchs im Moosbruch bei Scheiden. Foto: Th. Schneider, 09.08.2017

Das Moosbruch bei Scheiden, das sich im Quellbereich des Lannenbaches vom Saarland bis in die Region Trier hinein ausdehnt,  hat sich in der Vergangenheit durch das Vorkommen zahlreicher seltener und gefährdeter Farn- und Blütenpflanzen ausgezeichnet. Aus Mitte der 1980er Jahre waren von dort beispielsweise Vorkommen der Zweinervigen Segge (Carex binervis) und des Moorglöckchens (Wahlenbergia hederacea) bekannt. Von 1983 bis mindestens 1990 konnte im saarländischen Teil des Moosbruchs auch Lycopodium annotinum beobachtet werden, die einzige damals bekannte Stelle im Bundesland. Sturmwürfe, Aufforstung und Sukzession in dem mit Entwässerungsgräben durchzogenen Moor haben den Lebensraum zwischenzeitlich stark verändert, so dass Mitte der 2000er Jahre keine Nachweise des Sprossenden Bärlapps mehr gelang.  Die Art gilt in der Roten Liste (Schneider et al.  2008) für das Saarland als verschollen.

Im Rahmen der Neuinventarisierung der Fundstellen des Moorglöckchens im saarländischen Teilareal habe ich auch Lannenbach-Quellgebiet und das Moosbruch besucht. Seit meiner letzten Untersuchung der Fläche hat sich dort vieles verändert. Das Moosbruch - zumindest der untere, saarländische Teil - ist heute dicht mit Fichten bestanden, offen Bereiche fehlen vollständig. Nach Wahlenbergia, die in geschlossenen Waldgebieten lichtdurchflutete offene Bachläufe oder offene Stellen wie Hirschsuhlen in Bruchgebieten als Lebensraum benötigt, sucht man dort heute vergeblich. Umso erfreulicher war jedoch der erneute Nachweis von Lycopodium annotinum. Die Art konnte ich in einem Fichtenjungwuchs im saarländischen Teil des Moosbruchs auf einer ca. 3 x 3 m große Fläche beobachten. Der vital wirkende Bestand war allerdings steril, nach Sporophyllständen habe ich vergeblich gesucht.

Karte

Autor(en): 

Th. Schneider

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