Wieder seltene Wasserpflanzen in der Mosel.

Datum: 

29.07.2003

Im Juni/Juli 2003 beobachtete ich in der Mosel zwischen Perl und Besch an mehreren Stellen das seltene
Knoten-Laichkraut (Potamogeton nodosus). Dies überraschte mich etwas, schreibt doch Peter Wolff im gerade erschienenen "Vegetation des Saarlandes und seiner Randgebiete" (BETTINGER & WOLFF 2002) dass die Art im saarländischen Abschnitt der Mosel nicht mehr vorkommt und zuletzt 1993 in Schengen beobachtet wurde.

Am 15.08.2003 schrieb mir Steffen Caspari dazu:
"Ich war gestern auch an der Mosel und fand ein für mich sehr überraschendes Bild vor: In der Mosel selbst (Höhe Pferdemosel) reichlich Wasserpflanzen: Potamogeton nodosus, P. pectinatus, Nuphar lutea, Sagittaria (nie dort vorher gesehen!), Sparganium emersum (dto!); Bruchstücke von Ceratophyllum und Najas.
Die untere Pferdemosel war vor 5 Jahren fast, die obere Pferdemosel völlig wasserpflanzenfrei. Heute gibt es reichlich Ceratophyllum demersum, Lemna minor, Spirodela, Potamogeton nodosus, P. perfoliatus, Najas, Elodea nuttallii, Sparganium emersum, Vallisneria in der unteren, sowie (nur kurz reingeschaut): P. nodosus, P. pectinatus und Vallisneria in der oberen Pferdemosel.
Anfang der 90er Jahre war P. nodosus in der Mosel von Perl bis Trier flächendeckend vertreten. Aus unerklärlichen Gründen gingen die Bestände bis vor zwei Jahren auf fast null zurück (mdl. Mitt. Ralf Hand). Jetzt haben sie offenbar eine beispiellose Renaissance. Ansonsten ist P. nodosus reichlich in den (v.a. jüngeren und moselnäheren) Kiesteichen vorhanden. Daran hat sich seit meiner Intensivkartierung 1998 für den Pflege- und Entwicklungsplan des geplanten NSG "Pferdemosel" nichts geändert."

Literatur: 

Bettinger, A & Wolff, P. (2002) (Hrsg.): "Vegetation des Saarlandes und seiner Randgebiete" - Teil I. - Atlantenreihe Band 2, zugleich "Aus Natur und Landschaft im Saarland", Sonderband 8 der DELATTINIA. 377 S..

Autor(en): 

A. Staudt

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