Delattinia News

Auwald im Bereich der Mündung des Losheimer Baches in die Prims (bei Überlosheim)

Datum: 

01.04.2002
Polystichum aculeatum

Sehr luftfeuchter Hangwald mit großen Beständen des Schildfarns (Polystichum aculeatum). Hier noch in seiner typischen Wintertracht (schlaff herunterhängende wintergrüne Wedel).

Die eigentliche Überraschung ist aber die folgende Pflanze, die zwischen den Felsblöcken im Spülsaum der Prims wächst. Sie ist gut getarnt und auf den ersten Blick gar nicht als blühende Pflanze zu erkennen:

Lathraea squamaria, die Schuppenwurz

Lathraea squamaria

Autor(en): 

A. Staudt

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Es geht los! Der Felsen-Gelbstern (Gagea saxatilis) blüht!

Datum: 

03.02.2002

Im NSG "Mittagsfels" NW Niederalben, Kreis Kusel (6310/433), ein großer und sehr strukturreicher Andesit-Felskomplex am Abfall der Baumholderer Platte zum Glantal, gibt es eine kleine Kolonie des seltenen Felsen-Gelbsterns. Die Pflanzen wachsen auf exponierten Felssimsen gar nicht weit vom Pfad, der sich vom Friedhof aus bis ganz nach oben (und bis dahin muss man auch) durch das NSG schlängelt.

Die Gelbsterne sitzen den ganzen Winter über in den Startlöchern, um dann nach wenigen richtig warmen Tagen schon zu blühen. Anfang April werden schon die Samen ausgestreut, Gagea zieht ein und Mitte April ist nichts mehr davon zu sehen. Aber am 3. Februar, das habe ich noch nicht erlebt. Dagegen ist ein anderer Frühblüher aus derselben Gattung, Gagea villosa, richtig spät dran. G. villosa wächst übrigens auch am Mittagsfels.
(Steffen Caspari)

 

Wir haben uns den Felsen am 03.03.2002 angeschaut und den Felsen-Gelbstern noch gefunden. Was Steffen oben nicht erwähnt hat: auch die Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris) wächst an den Felsen.
 

 

(A. Werno/A. Staudt)

Autor(en): 

S. Caspari, A. Werno, A. Staudt

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Didymodon glaucus im Saarland

Datum: 

15.11.2001

In einem Arkose-Steinbruch bei St. Wendel (6508/225) konnte im Herbst 2001, erstmals im Saarland und im Saar-Nahe-Bergland, das subozeanisch-submediterran verbreitete Laubmoos Didymodon glaucus nachgewiesen werden. Es besiedelt dort Vertikalflächen von basischen Arkose-Felsen und ist mit Gyroweisia tenuis und Tortula muralis vergesellschaftet.

Die Art wurde in Mitteleuropa bisher nur sehr selten gefunden. Die nächsten Vorkommen liegen im Liassandsteingebiet der Kleinen Luxemburger Schweiz (Werner 1987, Hans 1998) und im Mittelrheingebiet (Düll 1995). In der Roten Liste Deutschlands (Ludwig & al. 1996) gilt D. glaucus als "extrem selten" (Gefährdungsgrad "R"). Es werden Vorkommen aus Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Bayern und Baden-Württemberg genannt. Bei dem saarländischen Fundort handelt es sich um einen Sekundärstandort. Wie und von wo aus kam das Moos dorthin? Sporenkapseln sind bisher unbekannt, wohl aber verbreitet sich die Art über kleine, kugelige, blattachselständige Brutkörper. In dem Steinbruch wächst übrigens auch Asplenium adiantum-nigrum.

Literatur: 

Düll, R. (1995): Moosflora der nördlichen Eifel. - Bad Münstereifel.
Hans, F. (1998): Die Moosflora der Kleinen Luxemburger Schweiz (Müllertal). - Trav. Sci. Mus. Nat. Hist. Nat. Luxemb., 28.
Ludwig, G., Düll, R., Philippi, G., Ahrens, M., Caspari, S., Koperski, M., Lütt, S., Schulz, F. & Schwab, G. (1996): Rote Liste der Moose (Anthocerophyta et Bryophyta) Deutschlands. - Schr.R. f. Vegetationskde. 28, 189-306.
Werner, J. (1987): Didymodon glaucus Ryan (Musci) dans la Petite Suisse Luxembourgoise. - Bull. Soc. Natural. Luxemb. 87, 61-68.

 

Autor(en): 

S. Caspari

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Festuca heteropachys im Saarland

Datum: 

15.08.2001

Zu den Schafschwingeln zählt diese Pflanze und die stellen eine der schwierigsten Artengruppen der Blütenpflanzen dar. Mit seinen stark behaarten Blattscheiden und den dicken Blättern bietet dieser für das Saarland neue Derbe Schafschwingel aber durchaus Erkennungsmerkmale an.
Bei den Schafschwingeln sollte man aber mikroskopieren. Der Blattquerschnitt zeigt einen geschlossenen Sklerenchymring, was die Art eher in die Nähe von Festuca guestfalica stellt als zur habituell ähnlichen F. brevipila(unterbrochener Sklerenchymring). Haeupler und Schönfelder (1988) vermeldeten die Art in ihrem Atlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands schon einmal für das Saarland mit ihrem Symbol in der Verbreitungskarte im MTB 6408 Nohfelden. Es konnte aber bisher niemand herausbekommen, woher diese Meldung kommt.
Ganz unwahrscheinlich ist ein Vorkommen dort nicht, denn im Nahetal fühlt sich der Derbe Schafschwingel sehr wohl; es gibt dort zahlreiche Wuchsorte an den offenen Vulkanit-Felshängen.

Unsere zwei neuen saarländischen Fundorte sind ebenfalls offene Vulkanit-Felsfluren:
Bahneinschnitt NE Baltersweiler (6409/331) und Straßenanschnitt am Gudesberg in St. Wendel (6509/121), wo auch die Bahn ganz in der Nähe verläuft.
Damit habe ich schon meine Vermutung angedeutet, dass die saarländischen Vorkommen ihren Ursprung ebenfalls im Nahegebiet haben und die Bahn als Einwanderungsleitlinie fungiert hat. Der Fund bei Baltersweiler gelang schon 1999, der zweite stammt vom Juli 2001 und hat mich nochmal an den ersten erinnert.
Wir sollten zukünftig auch in den naturnahen Vulkanitfelsfluren z.B. im Raum Wolfersweiler mal gezielt auf die Art achten.

Autor(en): 

S. Caspari

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