Flechten-Exkursionen im Rahmen der Saarländischen Akademie für Artenkenntnis
Im Rahmen der SAKA (Saarländische Akademie der Artenkenntnis) sind bisher drei Exkursionen durchgeführt worden. Die erste 2020 diente der Evaluation. Die ersten beiden Exkursionen führten in die direkte Umgebung des Veranstaltungsortes, die erste nordwestlich, die zweite südöstlich des Gebäudes. Sie waren Bestandteil des jeweiligen Anfänger-Kurse. Ziel der dritten Exkursion war ein ehemaliger Absatzweiher einer Grube im Saarkohlewald. Dort hat Erwin Breit, Teilnehmer am ersten Flechtenkurs, eine seltsame Becherflechte gefunden.
Das weitläufige Gelände des ehemaligen Kalkbergwerks südlich Hemmersdorf entstand, als in der Stahlindustrie des Saarlandes noch Löschkalk in großen Mengen gebraucht wurde. Diese Zeiten sind schon lange, wenn auch noch nicht ganz so lange wie der Weinanbau im Gebiet um Hemmersdorf, vorbei. Durch Einsturz der alten unterirdischen Kammern entstand das Gebiet, dass dem heutigen Besucher als Steinbruchgelände erscheint.
Normandina pulchella ist der in Mitteleuropa einzige Vertreter einer Flechten-Gattung, die auch weltweit nur eine Art (BRODO et al. 2001) umfasst. Die Flechte besteht aus meist 1 mm, seltener bis 3 mm großen muschelförmigen, blaugrünen Schüppchen, deren Ränder einen feinen Wulst aufweisen und bei älteren Thalli sorediös aufreißen können. Sie tritt in der Regel in kleinen Kolonien auf, die Rinden-Moose besiedeln, dort können sie bis dezimetergroße Flächen bedecken (Foto 1).