DELATTINIA-Mitglied Josef Opalla aus Ensheim fand bei einer Exkursion im Februar 2005 im Bereich der ehemaligen Stahlhütte in Saarbrücken-Burbach, dem heutigen Gewerbegebiet Saarterrassen (MF 6707/413), ein kleines Vorkommen des Schriftfarns.
13 Pflanzen wachsen, verteilt über ca. 2 qm Fläche, in den Fugen einer 2 m hohen, südexponierten Mauer aus Hochofenschlacken- Bruchsteinen. Vergesellschaftet sind sie mit zahlreichen Mauerrauten (Asplenium ruta-muraria) und einer einzelnen Steinfeder (Asplenium trichomanes ssp. quadrivalens). Ein Sommerflieder (Buddleja davidii) der aus einer Mauerfuge herauswächst bedeckt bereits 30% der Fläche.
Bild 1: Asplenium ceterach, rechts unten im Bild Asplenium ruta-muraria und Buddleja davidii
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Im Stadtverband Saarbrücken existieren noch 2 Fundstellen des Schriftfarns, in St. Johann (6708/321) und Bliesransbach (6808/231). Beide tragen aber jeweils nur eine einzelne Pflanze. Bei SAUER (1993) gab es im Stadtverband noch keine Nachweise.
Mit jeweils über 100 Stöcken weit individuen-reicher sind Vorkommen im Bliesgau (Reinheim, Wolfersheim) und in Zweibrücken im pfälzischen Westrich.
Trotz relativ hoher Messtischblattfrequenz (Nachweis in 16 von 33 TKs 1:25000 mit saar-ländischem Gebietsanteil) ist der Schriftfarn eine sehr seltene Art im Saarland. Von den 40 Minutenfeldnachweisen im Kartiergebiet liegen lediglich 16 im Saarland selbst, 14 davon in den westlichen, südlichen und südöstlichen Landesteilen. Sehr selten ist der Schriftfarn im nördlichen Saarland.
Im Jahr 2002 fand A. Bettinger 2 Stöcke an einer Mauer in Steinberg-Deckenhardt (6408/413, Kreis St. Wendel).
S. Caspari fand 1997 ein Vorkommen auf basenreichen Vulkanitfelsen am Schlossberg bei Büschfeld (6507/113), der einzige Nachweis im mittleren Landesteil. Dem östlichen Landesteil fehlt Asplenium ceterach gänzlich. Auch fehlen Nachweise im Bereich des saarländischen Moselabschnitts. Dort sind in unmittelbarer Grenznähe in Lothringen und Rheinland-Pfalz Fundstellen vorhanden (HAFFNER 1988).
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