Delattinia News
Die Tapezierspinnen am Kreuzberg bei Bliesmengen-Bolchen gehören zur Art Atypus piceus!
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Ort:
Am 11. Mai 2003 entdeckte B. Dennemärker auf den Trockenhängen des Kreuzbergs einen Atypus-Schlauch den wir damals nicht mehr, wie bisher im Saarland gehandhabt, der Art Atypus piceus zuordnen wollten, da neuerdings aus Lothringen auch die Art Atypus affinis gemeldet wird (siehe News vom 11. Mai 2003). Im Verlauf der Jahres 2003 habe ich zahlreiche Atypus-Kolonien im Saarland untersucht und Tiere zur Bestimmung ausgegraben. Dabei zeigte sich, dass die Kolonien in den Sandgebieten um St. Ingbert (von Ulf Heseler bei seinen Moosexkursionen entdeckt) alle zur Art Atypus affinis gehören und die Vorkommen in den südwestlichen Muschelkalkgebieten des Saarlandes zur Art Atypus piceus. Einzige Ausnahme ist bis jetzt der Hammelsberg bei Perl. Alle dort ausgegrabenen Weibchen gehören, wie bereits die Franzosen festgestellt hatten, zu Atypus affinis. Dessweiteren gibt es offenbar auch an felsigen Taunusquarzithängen Kolonien: Alle im Felsental der Saar zwischen Mettlach und Serrig gefundenen Atypus-Vorkommen gehören zu Atypus affinis. Ein Einzeltier, von A. Werno bei Otzenhausen gesammelt, gehört allerdings zu Atypus piceus. Auch eine Kolonie auf sauren Vulkaniten zwischen Seelbach und Gronig/Oberthal gehört zu A. piceus. |
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Sphaerocarpus texanus an der Obermosel
Datum:
Über das isolierte Auftreten des seltenen Lebermooses Sphaerocarpus texanus an der saarländischen und lothringischen Obermosel wurde 2001 in den Delattinia-News berichtet (Beitrag).
Das Vorkommen in einem extensiv bewirtschafteten Weinberg bei Nennig (6404/3) wurde im Rahmen einer Exkursion der Sektion Moose am 24.4.2004 kontrolliert. Die Pflanzen waren ähnlich reichlich entwickelt wie drei Jahre zuvor. Florian Hans liefert hierzu jetzt ein Foto nach:
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Scorpiurium circinatum – Zweitfund für Deutschland
Datum:
Das mediterran-atlantisch verbreitete Laubmoos Scorpiurium circinatum wurde erstmals 1991 in Deutschland bzw. sogar in ganz Mitteleuropa nachgewiesen (CASPARI 1993). Es wächst an teilbeschatteten und Schiefer- und Diabasfelsen in der Hammer Saarschleife (6405/2) und wurde bei einer Exkursion der saarländischen Bryologen von Ulf Heseler und Hermann Lauer entdeckt.
Der mehrfach, zuletzt 2002 bestätigte Fundort, beherbergt eine reiche Population. Am 24.4.2004 führte erneut eine Exkursion der Sektion Moose ins untere Saartal. Dort gelang ein zweiter Nachweis von S. circinatum an beschatteten Schieferfelsen im Saar-Prallhang gegenüber Konz-Hamm (6305/1). Das deutlich kleinere Vorkommen liegt direkt am Rand des Baufeldes der Saar-Staustufe Kanzem. Es ist davon auszugehen, dass ein Teil der Population beim Bau der Staustufe vernichtet wurde.
Literatur:
Caspari, S. (1993): Erstnachweis von Scorpiurium circinatum (Brid.) Fleisch. & Loeske für Deutschland. – Bryol. Rundbr. 15: